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Dr. Fabian Westbrink

30. November 2023 JOEST Deutschland
Elektrotechnik Interview Technische Leitung

 Herr Dr. Westbrink, erzählen Sie kurz von sich. 

Die short facts über mich sind ziemlich schnell erklärt, wohl auch, weil mein Lebenslauf bislang nicht sonderlich lang und auch eher geradlinig verlaufen ist. Ich bin Fabian Westbrink, 33 Jahre alt, gebürtig aus einem Vorort von Warendorf und nun seit einiger Zeit wohnhaft in Münster. Die Grundlage für den eingeschlagenen Karriereweg bzw. mein generelles Interesse an Technik entwickelte sich bereits in meiner frühen Jugend. Aufgrund familiärer Einflüsse - die Hälfte meiner Verwandtschaft ist auf die eine oder andere Weise mit Elektrotechnik verbunden - entschied ich mich für eine technische Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik. Daran schloss sich ein Studium der Elektrotechnik an der Fachhochschule Soest, direkt gefolgt von einem Masterstudium, inklusive Auslandssemester in England, an. Durch einen glücklichen Zufall ermutigte mich mein betreuender Professor dazu, meine wissenschaftliche Laufbahn weiter zu vertiefen. Das führte schließlich dazu, dass ich mich kurz darauf als Doktorand im Labor für Automatisierungstechnik in Soest wiederfand. Nach einigen aufregenden, wenn auch herausfordernden Jahren in der Forschung konnte ich vor zwei Jahren erfolgreich meine Promotion an der Universität Duisburg-Essen abschließen. Bereits während meiner Promotionszeit begann ich nach neuen spannenden Herausforderungen Ausschau zu halten und jetzt bin ich seit gut 3 Jahren bei JOEST tätig.

 

 Und außerhalb von JOEST? 

Natürlich gibt es auch noch ein Leben außerhalb von JOEST, welches ich unter anderem in ausgedehnten Urlauben mit meiner Partnerin, oder auf dem Motorrad bzw. neuerdings auch sportlich auf dem Gravelbike verbringe. Letztes Jahr habe ich zudem eine alte Simson Schwalbe restauriert und suche tatsächlich auch noch nach Gleichgesinnten für gemeinsame entschleunigte Touren.

 

 Wie sind Sie zu JOEST gekommen? 

Nach der Beendigung meiner wissenschaftlichen Arbeit im Zuge der Promotion und kurzen Zwischenstationen in anderen Bereichen, habe ich dann die Leitung der Elektrotechnik bei JOEST übernommen. Ehrlich gesagt war mir JOEST zuvor nicht wirklich ein Begriff, hat mich aber sehr schnell überzeugen können. Es macht mir jeden Tag Spaß zur Arbeit zu gehen. Als gelernter Ingenieur bin ich darauf trainiert Probleme zu lösen und das lässt sich hier bei JOEST perfekt umsetzen. Die Kombination aus hoch technologisierten Produkten und unser besonderer Teamspirit motivieren mich kontinuierlich bei der Entwicklung von passgenauen Lösungen für unsere Kunden. Zudem trägt modernste Arbeitsausstattung dazu bei, dass wir effizient und innovativ arbeiten können. Dieser Umstand mag vielen gar nicht so bewusst sein, aber es wird auch aktuell viel in das Unternehmen und in die Mitarbeitenden investiert. Ein Verwaltungsgebäude inklusive einer neuen Kantine und eine neue große Fertigungshalle für den Edelstahlbereich werden in nächster Zeit fertiggestellt.

 

 Und was sind Ihre Verantwortungsbereiche? 

Nach meinem Einstieg bei JOEST als Leiter der Elektrotechnik darf ich nun seit Mitte letzten Jahres den gesamten Bereich Technik als Technischer Leiter verantworten. Dazu gehört die mechanische Konstruktion, die Elektrotechnik, die Forschung und Entwicklung wie auch die Dokumentation. Dieses Gemenge bedingt natürlich auch viele Schnittstellen zu anderen Bereichen, Kunden und Zulieferern. Erfreulicherweise ermöglicht es mir diese Position das Unternehmen mitzugestalten und an entscheidenden Stellen Weichen zu setzen.

 

 

 

 Das klingt nach viel Arbeit. Wie bekommen Sie das alles unter einen Hut? 

In der Tat funktioniert das alles nur durch die tatkräftige Unterstützung unserer Abteilungs- bzw. Teamleiter. Die langjährige Erfahrung und damit gewachsene Expertise unserer zahlreichen Mitarbeitenden ist zudem ein wichtiger Schlüsselfaktor. Ich bin wirklich dankbar dafür, dass die Zusammenarbeit so reibungslos verläuft und mir meine beruflichen Aufgaben erheblich erleichtert werden.

 Woran wird denn momentan so gearbeitet? 

Die Frage ist wohl eher, woran wir aktuell nicht arbeiten. Ganz abgesehen von Standardisierungen und Entwicklungen verbessern wir, auch angetrieben durch Prozessoptimierungen, neue Technologien und die Einbeziehung der Mitarbeitenden, die Zusammenarbeit der einzelnen Fachabteilungen untereinander. Und auch die stetigen Schulungen der Mitarbeitenden sind ein großes Thema. Die Welt dreht sich gefühlt immer schneller, ständige Updates, neue Systeme und agilere Arbeitsmethoden verändern unsere Arbeitswelt im großen Maße. Hier sind wir gefordert, unsere Mitarbeiter regelmäßig auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, auch für mich persönlich, ist unser Engagement in der Förderung von Nachwuchstalenten, indem wir Bachelor- und Masterarbeiten aktiv begleiten und neue Talente fördern.

 Gibt es neue Entwicklungen, die Sie vorantreiben? 

Stillstand bedeutet immer Rückgang, von daher widmen wir uns dauerhaft relevanten Themen und stehen hierbei für unsere hohe Innovationskraft, sowohl innerhalb des Unternehmens als auch bei der Entwicklung neuer Technologien, Maschinen und die Eroberung neuer Zielmärkte. Jedoch, gerade für uns als traditionsreiches Unternehmen, müssen wir uns immer wieder der Frage stellen, an welcher Stelle unsere lange im Markt anerkannten und wertgeschätzten Produkte noch dem Bedürfnis der Kunden entsprechen und mit welcher Entwicklung wir als Marktführer neue Trends setzen wollen. Zusätzlich arbeiten wir aktuell auch unter anderem mit Hochdruck an den Standardisierungen unserer Maschinen, um passgenaue und kostengünstige Lösungen anbieten zu können.

 JOEST ist seit vielen Jahren erfolgreich in den verschiedensten Branchen unterwegs. Automatisierungstechnik, Steuerung, Industrie 4.0 – das alles gewinnt immens an Bedeutung. Was macht Joest, um hier am Ball zu bleiben? 

Da treffen Sie bei mir genau ins Schwarze und das ist auch meine Vision für das Unternehmen JOEST. Unter dem ganzheitlichen Vorhang von Industrie 4.0 bewerten wir derzeit zum einen aktuelle Prozesse aus dem Engineering und der Fertigung und optimieren die Zusammenarbeit mit Hilfe aktueller Technologien. Zum anderen bieten wir mit maßgeschneiderten Lösungen aus der Automatisierungstechnik erhebliche Mehrwerte für unsere Kunden. Da wir zusätzlich immer öfter als Systemlieferant auftreten und komplexe Anlagen aus Maschinen unseres gesamten Produktportfolios aggregieren, versteht sich eine intelligente Vernetzung der einzelnen Anlagenteile von selbst.

Wenn wir ein wenig in die Zukunft schauen, wird insbesondere die vorrauschauende Wartung mit Hilfe von kontinuierlicher Zustandsüberwachung das vorherrschende Thema für unsere Kunden sein. Hier spielt uns in die Karten, dass wir durch unsere langjährige Erfahrung in der Konstruktion und Service, spitzgesagt den Zustand unserer Maschinen durch bloßes Handauflegen erkennen können. Diese Erfahrungen müssen wir nun mit unseren Experten aus der Automatisierung zu einem intelligenten Produkt zusammenführen und unseren Kunden damit zugänglich machen. Das Thema künstliche Intelligenz wird hier auch natürlich eine tragende Rolle spielen.

 Und wo geht die Reise in den nächsten Jahren hin? 

Die aktuellen Herausforderungen wie Lieferschwierigkeiten z.B. von Artikeln aus Elektrotechnik wollen weiterhin bewältigt werden und auch der anhaltende Fachkräftemangel in allen Bereichen erfordert verstärkte Aufmerksamkeit. Schon länger im Fokus, aber durch ändernde weltwirtschaftliche Zusammenhänge und Krisen immer wichtiger werdende Themen sind Energie und Nachhaltigkeit. Hier werden wir unseren Kunden in Zukunft immer energiesparende Anlagen und insbesondere Energiemanagementsysteme anbieten können. Letztere sind im Übrigen durch das neue Energieeffizienzgesetz für die energieintensive Industrie nicht nur die Kür, sondern bald verpflichtend.

 

 

 

Hier geht's zum Video zur JOEST Automatisierungstechnik:

KOMMENTARE

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  • Johann HAGENAUER sagt:

    Sehr geehrter Hr. Dr.Westbrink …..Nach einigen aufregenden, wenn auch herausfordernden Jahren in der Forschung konnte ich vor zwei Jahren erfolgreich meine Promotion an der Universität Duisburg-Essen abschließen….

    Willkommen an Board bei JÖST als Leiter der Technik ….. da ich auch in Duisburg an der UNI-GH- Duisburg Giesserei- und Hüttenwesen studiert habe, haben wir hier eine Gemeinsamkeit …. wünsche Ihnen vile Erfolg…und sthe zum Informationsaustausch gere zur Verfügung!

    LG J. Hagenauer http://www.hagi.at

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